So. Jun 2nd, 2024

Berlin (ots) – In der Zeit, die Verwaltungen deutscher Großstädte benötigen, um überhaupt zu verstehen, was geschieht, können Einhörner entstehen. “Unicorn” nennt man junge Unternehmen, die einen Milliarden-Marktwert erreichen – so wie das Berliner Liefer-Start-up “Gorillas”.

Der Online-Supermarkt und seine Mitbewerber wie “Flink” beliefern Innenstadtgebiete mit Fahrradkurieren aus zentralen Depots und überreichen dem Kunden an der Tür die Tüten. Aber erst jetzt, fast ein Jahr nach Gründung des Start-ups, bemerken die Berliner Bezirke, dass das schnelle Geschäft von Online-Lieferdiensten auch auf ihrer eigenen Langsamkeit beruht.

Öffentliches Straßenland wie vor dem Gorillas-Depot in Prenzlauer Berg wird Teil der Logistik, ohne dass dafür Gebühren fällig werden. Ein klassischer Supermarkt mit seinen regulierten Lieferzonen kann davon nur träumen.

Der Fall erinnert an die Einführung von Leihrädern und E-Scootern, als der Staat durch die rasende Schnelligkeit junger Unternehmen und deren Wissen um rechtliche Grauzonen schon einmal überrumpelt wurde. Viele Monate blieb die Nutzung von Bürgersteigen als Parkfläche den Firmen überlassen. Erst langsam wird es üblich, das Aufstellen von Scootern an Stellplätzen zu ordnen.

Warum sind Behörden so schläfrig im Erfassen neuer Trends? Warum ist das Ausliefern von Supermarkt-Produkten per Fahrrad nach einem Jahr nicht geregelt? Es ist Zeit, dass sich Bezirke mit Anbietern wie Gorillas zusammensetzen und Regeln bestimmen, die zu den neuen, erfolgreichen Konzepten passen.

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