Do. Mai 9th, 2024

Über die letzten Jahre ging die Zahl an Sekten sowie Sektenmitgliedern zwar zurück, doch das nehmen die verbleibenden Sekten zum Anlass, um die eigene Propaganda noch einmal anzuziehen. So wurden nun interne Dokumente veröffentlicht, die eine Liste von Adressen von Schulen sowie Kindergärten zeigt. Anscheinend die nächsten Ziele der christlichen Fundamentalisten, um mehr Mitglieder anzuwerben.

Die Dokumente, welche t-online.de vorliegen, wurde ihnen vom Hacker-Kollektiv Anonymous zugespielt. Die Liste der Adressen von Kindergärten sowie Schulen hat dabei nur einen offensichtlichen Zweck: Die Verbreitung von Propaganda bereits bei Kindern und Jugendlichen. Auf die Anfrage von t-online.de äußert sich Sektenführer Ivo Sasek nicht. Stattdessen beschuldigt er die Medien.

Schon seit einigen Jahren machen die christlichen Fundamentalisten immer wieder Schlagzeilen. So zeigt sich die Sekte antisemitisch aufgeladen. Nach eigener Aussage befindet sich die Gruppe im Kampf gegen Satan und fordert dabei von den Mitliedern die vollständige Unterordnung des Individuums unter „der Autorität Gottes“. Das dabei auch gern einmal zu härteren Mitteln gegriffen wird, zeigt die Aussage von Aussteigern. Sie sprechen in den Nachrichten von Gehirnwäsche, Misshandlungen und Abschottung. So empfiehlt Anführer Sasek selbst, dass er das Schlagen von Kindern mit einer Rute zu Erziehungszwecken befürwortet. Überraschend ist es deshalb nicht, dass einer seiner Söhne ausgetreten ist und öffentlich mit der Sekte gebrochen hat.

Das hält die Sekte aber nicht auf, weiterhin Mitlieder gewinnen zu wollen. Das versuchen jene auch über Desinformation über den eigenen YouTube-Kanal „Kla.tv“. Das war auch einer der Gründe, weshalb das Hacker-Kollektiv Anonymous die Sekte ins Visier genommen hat. Vor einigen Wochen kündigten jene eine „Operation“ gegen die Gruppe an. Als Folge dieser Operation sollen die Hacker an die Datenbank „V-Lexikon“ sowie weitere Dokumente gelangt sein. In diesem Zusammenhang kam auch die Liste der Schulen und Kindergärten ans Licht, wobei der Großteil der Einträge aus dem Jahr 2015 stammt. Doch auf der Liste sind nicht nur diese Einrichtungen festgehalten, sondern über die Jahre hinweg wurde die Datenbank immer weiter vergrößert. Es wurden Tausende von Personen des öffentlichen Lebens aufgenommen, mit privaten Daten und Vermerken, wie jene der Sekte zu- oder abgeneigt sind. Wie nun weiter mit den Informationen vorgegangen wird, ist noch nicht bekannt.

https://www.nau.ch/news

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