Di. Mai 7th, 2024

Berlin (ots) – Studie des ifo-Instituts: E-Mobilität könnte Verlust von mindestens 215.000 Arbeitsplätzen bis 2030 bedeuten – Technologieoffenheit als Job-Motor

MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

So langsam fallen sie auf, die Elektroautos auf unseren deutschen Straßen. Immer mehr VW e-up, elektrische BMW oder EQ-Stromer von Mercedes-Benz surren von A nach B. Keine Frage: Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Die bange Frage aber lautet: Gefährdet der Elektro-Hype traditionelle Arbeitsplätze in der Automobilindustrie? Schließlich ist die Produktion eines Elektroautos durch die geringere Zahl an Bauteilen weniger komplex und damit weniger beschäftigungsintensiv als die eines konventionellen Pkw mit Benzin- oder Dieselmotor. Mit dieser Frage hat sich eine aktuelle Studie des ifo-Instituts im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA) befasst. Das Ergebnis wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz heute bekannt gegeben. Demnach könnte die Transformation der deutschen Automobilbranche hin zu E-Mobilität mehr Arbeitsplätze kosten, als Beschäftigte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller:

O-Ton Hildegard Müller

Bis zum Jahr 2025 sind mindestens 178.000 Beschäftigte betroffen, bis 2030 mindestens 215.000 Arbeitsplätze. Und die altersbedingte Fluktuation kann hier leider nur zu einem gewissen Teil entlasten, es bleibt eine noch immer erhebliche Schere. Wichtig ist: Betroffen heißt nicht zwingend, dass Arbeitsplätze wegfallen, aber sie werden sich verändern müssen. Die Studie zeigt, wie tiefgreifend der laufende Transformationsprozess in den kommenden Jahren sein wird und welche Anstrengungen, etwa durch Weiterbildung und Umschulungsmaßnahmen, notwendig sein werden, um auch diesen Transformationsprozess zu meistern, und gleichzeitig die negativen Auswirkungen abzufedern. Ich glaube, es ist eine große Herausforderung, auch bei diesen Themen neue Wege zu gehen. (0:42)

Genau das tut die deutsche Automobilindustrie. Doch der Weg der Transformation hin zur E-Mobilität ist für die Branche mit immensen Herausforderungen und dem Betreten von reichlich Neuland verbunden, betonte die VDA-Präsidentin:

O-Ton Hildegard Müller

Diese Transformation erfordert von der Industrie Investitionen in noch nie da gewesener Höhe: in Forschung und Entwicklung, in die Umstellung von Produktionsverfahren und den Ausbau von Produktionskapazitäten für eine neue Produktionsstrecke wie Batteriezellen, Wasserstoff oder E-Fuels und in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter und den Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur zum Laden und Tanken. Aber unsere Unternehmen sind gut unterwegs. Das zeigen die neuen und hohen Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge. (0:27)

Bei allen Anstrengungen der Industrie ist aber auch die Politik gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen für die Branche zu schaffen. Auch das ist ein Ergebnis der ifo-Studie. ifo-Präsident Clemens Fuest kritisierte vor diesem Hintergrund den permanenten Überbietungswettbewerb bei Klimazielen seitens der Politik:

O-Ton ifo-Präsident Clemens Fuest

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Laura Jahn

Von Laura

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