Sa. Mai 18th, 2024

Mainz (ots) – Eigentlich kann man sich den Corona-Impfstoff in Deutschland nicht aussuchen. Dafür sind die vorhandenen Mengen noch immer zu knapp. In Wahrheit haben Patienten – zumindest beim Hausarzt – häufig doch die Wahl. Dass Menschen über 60 Jahre das nutzen und auf eine Impfung mit Biontech pochen, ist nach den Debatten um Astrazeneca nicht verwunderlich – aber höchst unsolidarisch. Denn als höher Priorisierte nehmen sie damit Jüngeren den Impfstoff weg, obwohl es eine Alternative gäbe. Manche Jüngere lassen sich wiederum freiwillig beim Hausarzt Astrazeneca verabreichen – um überhaupt eine Chance auf eine Impfung zu erhalten. Verkehrte Welt. Das merkt langsam auch die Politik. Jens Spahn bringt daher ins Spiel, dass man für die Impfung der Schüler ab zwölf Jahren dringend Biontech-Impfstoff reservieren müsste, da diese definitiv keine andere Alternative haben werden – und man so die Rückkehr in die Schulen nach den Ferien sichern wolle. Es ist also höchste Zeit für Solidarität. Und zwar eine, bei der diesmal die Älteren Rücksicht auf die Jüngeren nehmen. Es war gut und richtig, die Älteren als die vulnerabelste Gruppe in den vergangenen Monaten zu schützen und auch bei der Impfung vorzuziehen. Jetzt müssen wir als Gesellschaft aber auch die Jüngeren in den Blick nehmen. Das wurde schon häufig gesagt, aber offenbar noch nicht laut genug. Allein in Hessen und Rheinland-Pfalz warten noch Zehntausende von Menschen zwischen 60 und 69 Jahren auf einen Impftermin. Wenn deutlich weniger von ihnen bei ihrem Hausarzt auf Biontech spekulieren würden, ginge es für alle schneller.

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