Mi. Mai 15th, 2024

Berlin (ots) –

Die Entwicklungsorganisation ONE, die Globale Bildungspartnerschaft GPE (Global Partnership for Education) und Save the Children veröffentlichen heute ein interaktives Analysetool auf Deutsch, den sogenannten “Lost Potential Tracker”. Dieser zeigt auf, dass es seit 2015 – dem Jahr, in dem die UN-Nachhaltigkeitsziele beschlossen wurden – weltweit rund 400 Millionen Kinder bis zum zehnten Lebensjahr nicht geschafft haben, grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten zu erlangen. Um hier gegenzusteuern, fordern ONE und Save the Children die Bundesregierung auf, die GPE in den nächsten fünf Jahren mit insgesamt 550 Millionen Euro zu unterstützen.

Mit dem Lost Potential Tracker wird zum ersten Mal in Echtzeit dargestellt, wie viele zehnjährige Kinder nicht in der Lage sind, einen einfachen Satz zu lesen und zu verstehen. Der Tracker erzählt zudem Geschichten von betroffenen Kindern und ermöglicht es Besucher*innen der Seite, in die Schuhe von politischen Entscheidungsträger*innen zu schlüpfen. Außerdem werden auf der Seite die Erfolge einer effektiven Bildungsfinanzierung dargestellt.

Erst kürzlich hat die Bundesregierung im Rahmen der SHE-Initiative 100 Millionen Euro für den Girls’ Accelerator der GPE zugesagt. Dazu sagt Sabine Terlecki, stellvertretende Leiterin des Teams Regierungsbeziehungen der GPE: “Damit zeigt die Bundesregierung Führungsstärke und investiert in die weltweite Förderung von Mädchenbildung. Das ist ein sehr ermutigender Schritt in die richtige Richtung”.

Entscheidend sei es, jetzt nicht nachzulassen, fordern Karoline Lerche, Interims-Direktorin von ONE Deutschland und Susanna Krüger, Vorstandsvorsitzende von Save the Children: “Welche Gesellschaft kann es sich leisten, dass Kinder nicht zur Schule gehen? 100 Millionen Euro sind ein guter Anfang, aber reichen nicht aus. Die Covid-19-Pandemie hat die Situation wieder verschärft, denn während der Lockdowns haben viele Kinder die Schule für immer abgebrochen. Der Lost Potential Tracker zeigt: Regierungen weltweit versagen dabei, der Bildung von Kindern Priorität einzuräumen. Das ist schockierend. Wir werden nicht nur unser Bildungsversprechen bis 2030 verpassen, sondern laufen auch Gefahr, die nächste Generation von Ärzt*innen, Lehrer*innen und Führungskräften zu verlieren. Das verlorene Potenzial unserer Kinder wird verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit, die Wirtschaft und das Wohlbefinden der Menschen in allen Ländern haben. Unsere Welt hängt von besserer Bildung ab.”

Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 verfolgt die GPE das Ziel, Bildungssysteme in den ärmsten Ländern zu verbessern. Sie will insbesondere Kindern, die am stärksten von Armut und Konflikten betroffen sind, Zugang zu hochwertiger Bildung ermöglichen. Bei ihrer Finanzierungskonferenz am 28.- 29. Juli benötigt die GPE mindestens fünf Milliarden US-Dollar. Deutschland muss in den nächsten fünf Jahren mindestens 550 Millionen Euro bereitstellen. Mit Investitionen in dieser Höhe können bis 2025 7,1 Millionen Kinder durch ausgebildete Lehrkräfte erreicht werden, 1,2 Millionen Mädchen mehr als zuvor die Schule besuchen und 287.000 Lehrkräfte neu ausgebildet werden.

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