Sa. Jun 1st, 2024

Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen, hat in der Diskussion über die Zukunft des Wohnens die schleswig-holsteinischen Kommunen aufgefordert, dem Bau von Mehrfamilienhäusern Vorrang einzuräumen. Er reagiert damit auf Schleswig-Holsteins Bauministerin Sabine Sütterlin-Waack, die auf der VNW-Mitgliederversammlung SH am Freitag in ihrem Redebeitrag den hohen Flächenverbrauch im Wohnungsbau ansprach.

„Die Kommunen vergeben Baurecht und sind diejenigen, die letztlich entscheiden”, sagt Breitner. Die Bürgermeister haben die Macht, die Weichen zu mehr ressourcen- und flächensparendem Wohnen umzulegen. Es geht darum, das Ruder herumzureißen. Wir haben die vergangenen Jahrzehnte zu sehr auf Kosten der Umwelt gelebt.“

„Das Einfamilienhaus ist in Deutschland auf dem Rückzug“, sagte der VNW-Direktor mit Blick auf den Einwand, dass es bei vielen Menschen die beliebteste Wohnform sei. Er verwies auf jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen. „Danach stagniert der Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern seit dem Jahr 2005. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 288.000 Wohnungen genehmigt. Davon werden 169.000, also fast 60 Prozent, in Mehrfamilienhäusern entstehen.“

In erster Linie seien natürlich die besonders nachgefragten größeren Städte gefordert, so der VNW-Direktor weiter. „In Kiel, Lübeck, Flensburg oder Neumünster und in den besonders nachgefragten Küstenregionen plädiere ich dafür, den Bau neuer Einfamilienhäuser stark einzuschränken. Es wäre doch gerade absurd, die ohnehin schon knappen Flächen in den Zentren derart ineffizient zu nutzen.“

Bauministerin verwies auf Herausforderungen der kommunalen Bodenpolitik

VNW-Direktor Andreas Breitner sieht bei der Diskussion über die Zukunft von Einfamilienhäusern Schleswig-Holsteins Bauministerin Sabine Sütterlin-Waack an seiner Seite. Sie habe auf der Jahresversammlung des VNW-Landesverbands zwar klar gemacht, dass auch sie den Bau von Eigenheimen nicht verbieten wolle. „Sie hat aber deutlich auf die Herausforderungen der kommunalen Bodenpolitik verwiesen“, sagt Breitner.

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