Do. Mai 2nd, 2024

Der Hamburger Senat, die Bezirke und die Wohnungswirtschaft verhandeln derzeit über eine Neuauflage des Bündnisses für das Wohnen. Ziel ist unter anderem, die Vereinbarung, jährlich 10.000 neue Wohnungen zu genehmigen, zu verlängern. Die Umweltschutzorganisation BUND fordert, die Zielzahl 10.000 aufzugeben und stattdessen kreativere Ideen zur Sicherung eines bezahlbaren Wohnbedarfs in Hamburg zu entwickeln. So solle es beispielsweise ein Moratorium für den Bau frei finanzierter Wohnungen geben.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Die sozialen Vermieter halten das Bündnis für das Wohnen unverzichtbar, um in einem so dynamischen Wohnungsmarkt wie Hamburg ausreichend bezahlbaren Wohnraum für jene zur Verfügung zu stellen, die wenig Einkommen haben. Dazu gehört auch, sich auf den Bau einer bestimmten Zahl an Wohnungen zu einigen. Für uns gilt weiter: Hamburg muss sich weiter jeder und jede leisten können.

Der Bau von mehr als 70.000 Wohnungen seit dem Jahr 2011 hat dazu geführt, dass in Hamburg der Mietenanstieg zuletzt deutlich zurückgegangen ist. Inzwischen liegt dieser Anstieg unter der allgemeinen Preissteigerungsrate. Insofern hat sich die bisherige Hamburger Wohnungspolitik bewährt und gilt bundesweit als Vorbild.

Allerdings sehen die sozialen Vermieter auch den Zielkonflikt, der zwischen Wohnungsbau und Klimaschutz besteht. Uns ist klar, dass bereits der Bau von Wohnungen einen Teil des Hamburg zur Verfügung stehenden CO2-Budgets verzehrt. Wir verstehen uns jedoch auch als Interessenvertreter jener Mieterinnen und Mieter mit mittlerem und niedrigem Einkommen. Diesen Menschen muss es künftig möglich sein, in Hamburg eine bezahlbare Wohnung zu finden. Ein deutliches Zurückfahren des Wohnungsbaus würde vor allem zu deren Lasten gehen.

Für Hamburgs sozialen Vermieter hat die innerstädtische Verdichtung Vorrang vor dem Bau auf der grünen Wiese. VNW-Unternehmen sind aktiv dabei, dort, wo es möglich ist, in bereits bestehenden Quartieren zu bauen. Der große Vorteil: die Infrastruktur ist bereits vorhanden. Allerdings stoßen VNW-Unternehmen gerade bei derartigen Bauprojekten immer wieder auf massiven Widerstand von Anwohnerinnen und Anwohner. Das macht Wohnungsbau langwierig und teuer.

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Laura Jahn

Von Laura

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