Mo. Mai 6th, 2024

Heppenheim (ots)

Studie deckt Schwächen auf / Mehr Zahlungsstörungen und -ausfälle durch Corona / Risiko- und Forderungsmanagement fordern Online-Händler heraus /

Online-Shopping ist durch die Covid-19-Pandemie noch attraktiver geworden. Dabei ist PayPal mit rund 80 Prozent das meistangebotene Zahlungsverfahren in deutschen Online-Shops. Mit der gestiegenen Nachfrage müssen sich Anbieter aber nicht nur mit Zahlungsabwicklung, sondern auch zunehmend mit Risiko- und Forderungsmanagement beschäftigen. Intrum wollte mehr über die Situation der Händler erfahren und hat sich zusammen mit ibi research diesem Thema angenommen.

Die Antworten lassen keinen Zweifel offen, dass Zahlungsabwicklung, Risiko- und Forderungsmanagement insbesondere die kleinen Online-Händler herausfordern. Über 30 Prozent der befragten Handelsunternehmen führen keine Risikoprüfung durch. “Wenn man bedenkt, was für einen wichtigen Stellenwert Online-Handel und E-Commerce in unserer modernen und von Corona geprägten Gesellschaft eingenommen hat, ist es erstaunlich, wie viel Optimierungsbedarf in diesen Bereichen nach wie vor besteht. Es scheint wenig Transparenz zu geben, wie Instrumente an die jeweiligen Händlerbedürfnisse angepasst werden können, wie beispielsweise eine nur partielle Auslagerung im Rahmen des Rechnungskaufs. Auch wer nicht das ganze Thema Rechnungskauf komplett an einen Dienstleister auslagern will, kann durch eine Risikoprüfung unter Einbezug interner Daten sowie der Rückführungsprognose aus abgestimmten Inkassostrategien des Dienstleisters große Potentiale heben”, kommentiert Marika Grosser von Intrum die zentralen Ergebnisse der Befragung.

Bei kleineren Unternehmen verzichtet sogar mehr als die Hälfte (51 Prozent) auf Risikoprüfungen der Kundschaft; bei großen Unternehmen sind es nur acht Prozent. Mahn- und Inkasso-Maßnahmen werden dagegen von 86 Prozent aller Händler ergriffen. Allerdings sinkt der Anteil auch hier bei kleinen Betrieben auf 76 Prozent: Das bedeutet, dass im Fall der Zahlungsstörung fast ein Viertel der kleinen Händler nichts unternehmen: ein Defizit. Die insgesamt am häufigsten ergriffene Maßnahme ist mit 71 Prozent der eigene kaufmännische Mahnprozess, zum Beispiel das Versenden von Zahlungserinnerungen und Mahnschreiben. 39 Prozent arbeiten mit einem externen Dienstleister zusammen, aber im Durchschnitt erst nach 2,4 erfolglosen Mahnungen pro offener Forderung. Daran wird sich für über 90 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben auch in naher Zukunft nichts ändern. “Hier sehen wir deutlichen Verbesserungsbedarf. Professionelle Forderungsmanagementdienstleister können einen großen Teil des sonst verlorenen Umsatzes zurückholen. Der Dienstleister finanziert sich damit selbst”, so Grosser. Auch die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die Optimierung von Prozessen in den Bereichen Payment, Risiko- und Forderungsmanagement immer mehr in den Fokus der Unternehmen rücken wird.

Das bei einem so hohen Anteil keine (weiteren) Mahn- bzw. Inkassomaßnahmen geplant sind, überrascht. Denn mehr als die Hälfte der Firmen gehen davon aus, dass die Zahlungsstörungen (54 Prozent) und -ausfälle (52 Prozent) aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation durch die Corona-Krise zunehmen werden. Da müssen zum Teil Zahlungsaufschübe oder Teilzahlungen im Nachhinein gewährt werden. Gerade die großen Unternehmen haben hier andere Spielräume als ihre kleineren Wettbewerber. 55 Prozent (Durchschnitt 39) gewähren einen Zahlungsaufschub, 20 Prozent (15) bieten Ratenzahlungen an. 43 Prozent der Händler lassen nicht mit sich verhandeln.

Beliebte Zahlungsverfahren

Pressemitteilung teilen:

Schreibe einen Kommentar