Di. Mai 14th, 2024

Wusstest Du, dass man im eigenen Garten oder auf dem Balkon seine eigenen essbaren Blumen ziehen kann? Veilchen, Vergissmeinnicht und Magnolien, Rosen, Lavendel und Ringelblumen sind nur einige davon. Lavendel, Veilchen, Flieder und Jasmin geben euren Speisen ein unvergessliches Aroma. Doch was kann man alles daraus zaubern? Nepomuck und Finn zeigen es Dir gerne.

 

Blumen-Plätzchen

Zutaten:

250 g Mehl

150 g Butter

1 Ei

1 Päckchen Vanillezucker

150 g Puderzucker

1 Handvoll essbare Blüten

 

Zubereitung:

Alle Zutaten (außer Blüten und Puderzucker) miteinander zu einem Teig verrühren. Den Teig in Folie wickeln und 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Den Teig mit einem Nudelholz ausrollen und nach Belieben mit Backformen ausstechen. Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.

Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad ca. 15 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Ofentyp etwas variieren.

Nach dem Auskühlen die Plätzchen leicht mit Wasser anfeuchten und mit Blüten und Puderzucker verzieren.

Rezept aus „Nepomucks und Finns Backstube“

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3754373583

 

 

Essbare Blüten

„Hey Finn, was hältst du davon, wenn wir den Kindern mal etwas über essbare Blüten erzählen? Du weißt ja, die kann man prima auf dem Balkon anbauen. Die sehen nicht nur schön aus, man kann sie auch verspeisen.“

„Oh ja, das ist eine tolle Idee“, antwortet der Mäuserich begeistert. „Welche Blumen gibt es da?“

„Ich weiß, dass man die Blüten von Gänseblümchen, Ringelblumen, Wicken, Malven, Kapuzinerkresse und Lavendel essen kann. Aber ich habe eine Schwäche für Kapuzinerkresse, weil es die in so vielen verschiedenen Farben gibt. Und nicht nur das! Man hilft auch Bienen und Hummeln damit, denn die nutzen sie gerne als Nahrungsquelle.“

„Also Gänseblümchen kenne ich nur von der Wiese. Die riechen immer so gut. Dann lass uns doch direkt gemeinsam Kapuzinerkresse anpflanzen. Deine Oma hat bestimmt alles da, was wir dafür brauchen. Womit fangen wir an?“

„Zuerst befüllen wir einen Topf mit Erde. Das mache besser ich, denn du bist zu klein dazu. Du darfst dann die Samen verteilen. Die habe ich beim Nachbarn eingesammelt. Sie lagen auf dem Boden, denn wenn sie reif sind, fallen sie ganz alleine ab. Man kann aber auch Samen kaufen, wenn man niemanden kennt, der Kapuzinerkresse im Garten hat.“

„Alles klar. Es kann losgehen!“

„Siehst du die Vertiefungen, die ich schon gemacht habe. Hier ist ein Samen. Roll ihn einfach darüber und steck ihn in ein Loch. Und dann machst du es mit den restlichen, die ich dir hier hingelegt habe, genauso. Bekommst du das hin?“

„Sicher. Wird gemacht. Und jetzt?“

„Nun fülle ich die Löcher mit Erde auf. Zieh deine Füße ein. Nicht, dass ich die aus Versehen mit einbuddle – und danach gieße ich alles an.“

Nepomuck hat es gerade ausgesprochen, da tröpfelt es auch schon auf Finns Kopf.

„Pass doch auf, du Schussel. Ich wachse bestimmt nicht mehr. Und gewaschen habe ich mich heute Morgen auch schon. Erzähl lieber, wie es weitergeht.“

„Bist du etwa wasserscheu?“, kichert der Kobold. „Also, die Kapuzinerkresse ist eine rankende Pflanze und mag ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen. Wenn man sie direkt im Freien aussät, sollte man bis Mitte oder Ende April warten, da die Pflanze keine allzu kalten Temperaturen mag. Besser ist noch Mitte Mai nach den Eisheiligen.“

„Kann ich gut verstehen. Ich mag es auch lieber warm.“

„Unterbrich mich doch nicht immer“, ermahnt Nepomuck seinen Freund. „Die Kapuzinerkresse braucht viel Wasser, deshalb sollte sie an heißen Tagen immer recht feucht gehalten werden.“

„Und was macht man, wenn die Pflanzen von Schädlingen befallen werden?“

„Gut, dass du danach fragst. Die Blattlaus oder auch die Raupe des großen Kohlweißlings machen sich gerne darauf breit. Sollte dies geschehen, ist eine Behandlung mit Neemöl nicht verkehrt. Das ist ein hochwirksames Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen. Aber keine Angst, Bienen schadet es nicht. Manchmal, meist im Spätsommer, bekommen Blätter auch etwas Mehltau. Man nennt ihn auch Schönwetterpilz. Den kann man aber ganz einfach entfernen.“

„Und wie geht das?“

„Gärtner Alfred meinte, es empfiehlt sich eine Behandlung mit Milch. Dafür Frischmilch (am besten Rohmilch, keine H-Milch) im Verhältnis 1:8 mit Wasser mischen und die Pflanze damit alle paar Tage besprühen.“

„Milch? Wirklich? Und warum hilft die?“, fragt Finn verwundert.

„Milch enthält Mikroorganismen. Diese bekämpfen den Pilz effektiv und auf natürliche Art und Weise.“

„Ah, okay. Und wann wird geerntet?“

„Du hast aber auch immer Hunger, mein Freund. Die Ernte hängt davon ab, wann ausgesät wird. Wird recht früh ausgesät, dauert es länger. Wenn man sich aber mit der Aussaat Zeit lässt und erst Ende Mai mit dem Anbau beginnt, kann man nach 4 – 6 Wochen die ersten Blätter ernten. Die Blüten kommen dann so etwa Anfang Juli.“

„Und was kann man alles von der Kapuzinerkresse essen?“

„Essbar sind Blätter, Blüten, Knospen und Samen. Die Blätter schmecken leicht scharf, so wie Kresse. Die Blüten haben auch diesen Geschmack, nur etwas süßlich. Sie geben übrigens eine schöne Dekoration ab. Ob die Samen reif sind, erkennst du nicht an der Farbe, sondern daran, ob sie sich leicht vom Samenstand lösen lassen.“

„Was du alles weißt! Man merkt, dass du viel herumgekommen bist. Kennst du vielleicht auch ein leckeres Rezept, damit die Kinder ihre Ernte verwerten können?“

„Ich wusste, dass du das fragst. Knurrt dein Bäuchlein?“

„Und wie“, grinst Finn.

„Ich esse ja lieber Kekse und Blaubeerpastete, aber Oma hat da ein ganz tolles Rezept für einen Kapuziner-Salat. Der schmeckt sogar mir. Ich flitze mal eben in Nachbars Garten und hole ein paar Blüten. Willst du mitkommen?“

„Na klar!“ Und schon sausen die zwei Freunde los. Beim Pflücken der Blüten überkommt sie der Übermut. Nepomuck setzt Finn eine Blüte als Mütze auf und hält sich den Bauch vor Lachen. „Schicker Hut!“, jauchzt er.

„Ich kann eben alles tragen“, kontert Finn. „Komm, lass uns das Rezept deiner Oma ausprobieren. Hoffentlich hat sie alle anderen Zutaten da.“

Wieder in Großmutters Hütte öffnet Nepomuck den Vorratsschrank. Die Tür knarrt laut – und plötzlich steht die alte Dame im Raum.

„Na ihr zwei, macht ihr euch wieder über meine Vorräte her?!“

„Aber Oma, so etwas tun wir doch nicht. Wir wollten deinen leckeren Kapuziner-Salat zubereiten. Schau mal: Die Blüten haben wir schon. Hilfst du uns? Darfst dann auch mitessen.“

„Wie großzügig, du Lausbub. Natürlich helfe ich euch. Zuerst brauchen wir 100 g gemischten Salat, 1 rote Paprika, 100 g frische Kapuzinerkresse, 4 frische essbare Kapuzinerkresseblüten und 1 EL Mandelstifte. Du musst also noch schnell etwas von der Kapuzinerkresse holen. Und lass dich nicht erwischen. Die Menge der Zutaten ist übrigens für 2 Personen, aber ich denke, wir werden alle davon satt.“

„Oma, du weißt ja nicht, was Finn alles verputzt! Er ist ein kleines Fressmonster. Vor dem ist nichts sicher.“

„Wie bitte?“, gibt der Nager empört von sich.

„Finn oder du, mein Lieber? Wenn ich mich richtig erinnere, sind vor dir keine Leckereien sicher. Lass uns doch mal in deine Taschen schauen. Da sind bestimmt Kekse aus meinem Vorrat drin.“

„Ich hole mal schnell die Kresse“, lenkt Nepomuck ab, flitzt los und kommt in Windeseile mit seiner Beute zurück.

„Dann wollen wir mal anfangen. Den Salat habe ich schon gewaschen und trocken geschüttelt. Finn, könntest du ihn in mundgerechte Stücke zupfen? Und du, Nepomuck, schälst die Paprika, halbierst sie, entfernst das Kerngehäuse und schneidest das Fruchtfleisch in Streifen. Und nicht naschen“, ermahnt Oma.

„Das würde ich doch niemals tun. Was du immer von mir denkst. Und was machst du?“

„Ich säubere die Kapuzinerkresse und schneide sie in feine Streifen. Und dann vermische ich den Salat, die Paprika und Kapuzinerkresse in einer Schüssel. Danach röste ich die Mandelstifte ohne Zugabe von Fett in einer Pfanne an. Und die Blüten säubere ich natürlich auch noch.“

„Und was darf ich machen?“, fragt Finn.

„Ich habe die Zutaten für das Dressing 1 EL Balsamico Essig, 1 EL süßer Senf, 1 EL Crème fraîche, 1 EL Sesamöl und 1 – 2 Prisen schwarzer Pfeffer bereits in eine Schüssel gegeben. Könntest du alles verrühren?“

„Aber sicher!“ Und schon macht sich der Mäuserich ans Werk. „Bin fertig“, ruft er stolz.

„Das sehe ich, mein Lieber. Hat es geschmeckt?“

„Geschmeckt? Wie kommst du denn darauf?“, fragt er schuldbewusst.

„An deinem Schnäutzchen klebt etwas Dressing.“

„Ähm, ja also … ich musste doch vorher probieren. Stell dir mal vor, es wäre ungenießbar. Ich habe extra für euch vorgekostet.“

„Natürlich. Das verstehe ich“, schmunzelt Oma und zwinkert dem verlegen dreinblickenden Mäuserich zu. „Dann wollen wir das Dressing mal mit dem Salat vermengen. Und dann sind wir auch schon fast fertig. Ich richte den Salat jetzt auf Tellern an, garniere ihn mit den Kapuzinerkresseblüten und Mandelstiften, und dann können wir essen. Also guten Appetit, und lasst es euch schmecken!“ Es wird still in der Hütte, und bald ist nur noch ein genüssliches Schmatzen zu hören.

Leseprobe aus „Nepomucks und Finns Schlemmerbalkon“

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3757854461

 

©byChristine Erdic

 

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

 

 

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