Mi. Mai 22nd, 2024

Paris (ots/PRNewswire) – Mit 1,6 Milliarden US-Dollar, die im 1. Quartal 2021 bei Fine Art-Auktionen rund um den Erdball erzielt wurden, sieht es so aus, als hätte der Kunstmarkt bereits zu einem “normalen” Rhythmus zurückgefunden. Zwar entspricht das Gesamtergebnis des 1. Quartals exakt dem durchschnittlichen Q1-Gesamtergebnis in den zehn Q1-Zeiträumen vor der Gesundheitskrise (2010 – 2019). Aber hinter diesem Eindruck, der nur auf dem Auktionsumsatz basiert, verbirgt sich eine gänzlich andere Situation als noch vor zwei Jahren.

Q1 Fine Art-Auktionsumsatz seit 2000

Verkaufte und nicht verkaufte Fine Art-Lose bei Q1-Auktionen seit 2000

Thierry Ehrmann, Geschäftsführer und Gründer von Artmarket.com und der Abteilung Artprice räumt ein, dass “es noch ein bisschen früh ist, um die Auswirkungen der einzelnen einflussreichen Faktoren auseinanderzuhalten, die den Kunstmarkt derzeit erschüttern: Covid, Brexit, NFTs, usw. Aber ihre Folgen sind bereits sichtbar.”

Artprice verstärkt also seine Bemühungen, um eine kontinuierliche Überwachung der empfindlichsten Indikatoren des Marktes sicherzustellen und ein wachsames Auge auf seine allgemeine Gesundheit zu haben. Artprice möchte die Schlussfolgerungen seiner Ökonometrie-Abteilung teilen, um zur Transparenz des Marktes beizutragen.

1. Eine Rekordanzahl an Transaktionen

Trotz der logistischen Komplikationen im Zusammenhang mit der Gesundheitskrise gab es noch nie so viele Transaktionen bei Fine Art-Auktionen wie im 1. Quartal 2021. Insgesamt wurden 112.000 Lose rund um den Erdball verkauft, d.h. 6% mehr als im 1. Quartal 2019 (105.600 verkaufte Lose). Der digitale Wandel der großen Auktionshäuser hat das Aufkommen eines Online-Marktes ermöglicht, der sich besonders für das mittlere Marktsegment eignet.

2. Ein sinkender Anteil an unverkauften Werken

Als Schlüsselindikator des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Markt hat der Anteil an unverkauften Werken im Zeitraum 2010-2019 mit einer Schwankung zwischen 31% und 34% nur geringfügig variiert. Mit anderen Worten: Der Kunstmarkt hat sich daran gewöhnt, dass ein Drittel der zur Versteigerung angebotenen Lose ihre Mindestpreise nicht erreichen. Aber im 1.Quartal 2021 kam nur jeder vierte Verkauf (25%) nicht zustande: Die Nachfrage steigt also etwas schneller als das Angebot!

3. Eine schrittweise geografische Neuausrichtung

Die Q1-Umsatzzahlen werden in der Regel von London dominiert, wo der erste Prestige-Verkauf des Jahres stattfindet. 2021 mussten die Termine um ein paar Wochen verschoben werden, es ging aber trotzdem voran. Jedoch erschien die Dominanz der britischen Hauptstadt geschwächt: London verzeichnete im 1. Quartal 2021 37% des weltweiten Umsatzes gegenüber 48% im 1. Quartal 2019. New York schaffte es, 27% des globalen Umsatzes in den ersten drei Monaten des Jahres zu generieren und scheint der Hauptnutznießer zu sein.

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