Fr. Mai 17th, 2024

Paris (ots/PRNewswire) – Die Masters Week in New York ist die erste Großveranstaltung des Kunstmarkts im Jahr 2021. Bei der Abendveranstaltung von Sotheby’s am 28. Januar werden Meisterwerke von Botticelli (geschätzt auf 80 Millionen Dollar), Rembrandt (20 bis 30 Millionen Dollar), Hugo van der Goes (3 bis 5 Millionen Dollar) und Guido Reni (1,2 bis 1,8 Millionen Dollar) angeboten. Zufälligerweise kommt am gleichen Tag ein weiteres Gemälde von Guido Reni (Kleopatra) beim Toulouser Auktionshaus Marc Labarbe unter den Hammer – aufmerksam verfolgt von Eric Turquin. Dessen Expertenteam hat die Untersuchung und Begutachtung der Kleopatra durchgeführt und das Werk auf 95.000 bis 145.000 Dollar geschätzt. Die Qualität des Gemäldes könnte den Preis jedoch durchaus in die Höhe treiben, und es scheint, dass der Preiszuwachs in Toulouse genauso stark sein wird, wie er es in New York wäre.

“Eric Turquin und Marc Labarbe wiederholen die Transaktion, die sie vor anderthalb Jahren mit dem ‘Caravaggio in Toulouse’ durchzuführen versuchten – auch wenn die Umstände ganz anders sind”, so Thierry Ehrmann, Geschäftsführer und Gründer von Artmarket.com und seiner Abteilung Artprice. “Natürlich haben Guido Reni und Caravaggio ganz und gar nicht die gleiche Marktposition. Seit dem Caravaggio-Verkauf hat sich jedoch viel getan. Erstens hatten Turquin und sein Team mehrere Gelegenheiten zu zeigen, dass ihre Strategie, Werke vor der Restaurierung und so nah wie möglich am Fundort zu verkaufen, sehr effektiv sein kann. Und zweitens hat die Pandemie einen großen Teil des globalen Kunstmarkts in den Online-Bereich gedrängt, was ein bedeutender Vorteil für diese Art von Strategie ist.

Internationale Nachfrage wecken

Wie der “Toulouser Caravaggio” wurde auch die Kleopatra von Guido Reni zufällig in Toulouse gefunden, wo sie am 28. Januar 2021 von Marc Labarbe verkauft wird – und wo sie wahrscheinlich nicht lange bleiben wird. Und in der Tat (fragen wir uns): Wie logisch wäre der Versuch, das Gemälde in New York, London oder sogar Paris zu verkaufen, wenn es offensichtlich zahlreiche Sammler und Museen in aller Welt interessiert?

In den letzten Monaten waren amerikanische Käufer die besten Kunden von Eric Turquins Funden: Der Caravaggio aus Toulouse scheint in die Sammlung von Tomilson Hill übergegangen zu sein, der Cimabue aus Senlis wurde in die Alana Collection aufgenommen und der Meister von Hohenfurth aus Dijon gehört nun dem Metropolitan Museum in New York.

Ein Kunstwerk über den Atlantik zu schicken und die Dienste eines großen Auktionshauses in Anspruch zu nehmen, ist mit enormen Kosten verbunden, die sich heute nicht immer rechtfertigen lassen. Die Lockdown-Maßnahmen haben die Umstellung eines ganzen Teils des Auktionsmarkts auf das Internet beschleunigt – und dieser Trend untergräbt in gewisser Weise die Logik, große Verkaufsstrukturen in den Zentren der wichtigsten Hauptstädte des Kunstmarkts aufrechtzuerhalten.

Sind Kunstwerke überall gleich schön?

Das Prestige eines bedeutenden Auktionshauses und einer Großstadt helfen zweifellos, internationale Nachfrage anzuziehen. Aber ist diese ganze “Inszenierung” wirklich notwendig? Die Frage ist gewissermaßen eine Frage nach der “Effizienz” des Kunstmarkts. Anders ausgedrückt: Hängt der Preis eines Werks von den Umständen seines Verkaufs ab? Wie auch immer die Antwort lautet – es lässt sich nicht leugnen, dass eine gewisse Wechselbeziehung zwischen beiden besteht.

Obwohl sie für eine Auktion für Alte und moderne Gemälde in Südfrankreich vorgesehen war, wurde Guido Renis Kleopatra einer sehr spezifischen Untersuchung unterzogen, deren Details in einem eigenen Katalog vorgestellt wurden. Marc Labarbe (Auktionator) und Eric Turquin (Gutachter und Schätzer) sind sich sicher, dass das Werk, nachdem sie alle notwendigen Nachforschungen angestellt und den Verkauf weltweit bekannt gemacht haben, nicht mehr der Unterstützung renommierter angelsächsischer Auktionshäuser bedarf, um die wahrscheinlichsten internationalen Käufer anzuziehen.

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© Artprice.com

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Laura Jahn

Von Laura

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