Mo. Mai 6th, 2024

München (ots) – Die 1.000 genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern mit ihren 655.139 Mitgliedern konnten sich auch im von Corona geprägten Jahr 2020 behaupten. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent von 13,1 Milliarden Euro auf 13,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis wuchs auf 331,7 Millionen Euro. 2019 lag es bei 308,4 Millionen Euro – ein Plus in Höhe von 7,5 Prozent.

In mehr als 35 Branchen sind die genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern vertreten. “So heterogen diese Gruppe ist, so differenziert ist das Bild, was die Entwicklung im Corona-Jahr 2020 angeht”, sagte Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), am Donnerstag in München. Während beispielsweise die genossenschaftlichen IT-Dienstleister und Unternehmen in den Bereichen Gesundheit zulegen konnten, spürten Genossenschaften in den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Transport und Kultur sowie Brauereien die negativen Folgen des Lockdowns.

Unterschiede ergeben sich insbesondere mit Blick auf Vertriebs- und Absatzwege. “Jene Mitglieder mit Ausrichtung auf Endverbraucher konnten ihre Umsätze steigern. Das liegt unter anderem daran, dass der Lebensmitteleinzelhandel nicht von Schließungen betroffen war”, sagte Gros. Solche, die vor allem Großabnehmer wie Gastronomie, Hotellerie oder Großmärkte versorgen, erlitten Einbußen.

Besonders uneinheitlich ist das Bild im Bereich Milch. Betriebe mit engen Lieferbeziehungen zum Lebensmitteleinzelhandel konnten profitieren. Molkereien, die vor allem Großabnehmer zu ihren Kunden zählen, bekamen die Schließungen und Einschränkungen stark zu spüren.

Ausgewirkt hat sich zudem der Stillstand des internationalen Handels während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr. Dies betraf besonders den Agrar- und Lebensmittelbereich.

Die Sondersituation des Jahres 2020 hat dem Gründungsgeschehen bei Genossenschaften keinen Abbruch getan. Der GVB begleitete im vergangenen Jahr 19 Gründungen von Genossenschaften. 2019 waren es 18, im Jahr davor 14. “Der Trend zur Gründung von Nahwärmegenossenschaften setzte sich fort”, erklärte der GVB-Präsident. Im Jahr 2020 gab es weitere vier Gründungen mit diesem Zweck – für das laufende Jahr zeichnet sich bereits ein zunehmendes Gründungsgeschehen ab. Die anderen Gründungen erstreckten sich von Unverpackt-Läden über Beratungsdienstleister bis hin zu genossenschaftlichen Modellen für Altenpflege und Seniorenwohnheime.

Raiffeisen Ware: Ergebnis gesteigert bei durchwachsenen Aussichten

Mit einem Umsatzplus von 2,3 Prozent von 1,20 Milliarden Euro auf mehr als 1,23 Milliarden Euro blicken die 90 Raiffeisen-Warenmärkte auf ein gutes Jahr zurück. Das Ergebnis legte um 84,6 Prozent von 11,8 Millionen Euro auf 21,7 Millionen Euro zu. Die befristete Senkung der Umsatzsteuer von 19 Prozent auf 16 Prozent trug wesentlich zur Umsatzsteigerung bei. Einige Kunden zogen Einkäufe vor – vor allem bei Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Dieser Vorzieheffekt trübt jedoch die Aussichten auf das aktuelle Geschäftsjahr.

Der Agrarhandel bewegte sich auf Niveau der Vorjahre und konnte von gestiegenen Preisen profitieren. Überdurchschnittliche Zuwächse verbuchten die Raiffeisen-Warenmärkte bei Gartenbau- und Baustoffen. “Viele Menschen wollten es sich zu Hause schön machen oder haben die Zeit genutzt, um ohnehin geplante bauliche Projekte anzugehen”, folgerte Gros. Im laufenden Jahr zeichnet sich allerdings eine Knappheit bei Baumaterialen ab. Das betrifft vor allem Produkte wie Dämmstoffe, PVC-Rohre und Folien. Der Mangel an Containerkapazitäten führt dazu, dass Grundstoffe wie Granulate zur Kunststoffproduktion aus Asien nicht mehr verlässlich in Europa ankommen. Schon jetzt liegen die Lieferzeiten bei einzelnen Baumaterialien bei sechs Wochen mit Preissteigerungen von bis zu 50 Prozent.

Der Preisverfall bei Heizstoffen dämpfte im vergangenen Jahr das Umsatzwachstum. Viele Kunden nutzten die günstigen Preise, um ihre Tanks zu füllen. Die deutlich spürbare Mengenausweitung konnte diesen Effekt durch niedrige Preise nicht vollends wettmachen. Weil seit Januar 2021 die CO2-Steuer höhere Preise verursacht, dürften sich zusätzlich viele für eine Vorratsbefüllung 2020 entschieden haben. Im laufenden Jahr ist der Absatz von Heizstoffen daher sehr verhalten angelaufen.

Energie: Netzentgelte in Stadt und Land anpassen

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München (ots) – Die 1.000 genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern mit ihren 655.139 Mitgliedern konnten sich auch im von Corona geprägten Jahr 2020 behaupten. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent von 13,1 Milliarden Euro auf 13,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis wuchs auf 331,7 Millionen Euro. 2019 lag es bei 308,4 Millionen Euro – ein Plus in Höhe von 7,5 Prozent.

In mehr als 35 Branchen sind die genossenschaftlichen Waren- und Dienstleistungsunternehmen in Bayern vertreten. “So heterogen diese Gruppe ist, so differenziert ist das Bild, was die Entwicklung im Corona-Jahr 2020 angeht”, sagte Jürgen Gros, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), am Donnerstag in München. Während beispielsweise die genossenschaftlichen IT-Dienstleister und Unternehmen in den Bereichen Gesundheit zulegen konnten, spürten Genossenschaften in den Bereichen Gastronomie, Tourismus, Transport und Kultur sowie Brauereien die negativen Folgen des Lockdowns.

Unterschiede ergeben sich insbesondere mit Blick auf Vertriebs- und Absatzwege. “Jene Mitglieder mit Ausrichtung auf Endverbraucher konnten ihre Umsätze steigern. Das liegt unter anderem daran, dass der Lebensmitteleinzelhandel nicht von Schließungen betroffen war”, sagte Gros. Solche, die vor allem Großabnehmer wie Gastronomie, Hotellerie oder Großmärkte versorgen, erlitten Einbußen.

Besonders uneinheitlich ist das Bild im Bereich Milch. Betriebe mit engen Lieferbeziehungen zum Lebensmitteleinzelhandel konnten profitieren. Molkereien, die vor allem Großabnehmer zu ihren Kunden zählen, bekamen die Schließungen und Einschränkungen stark zu spüren.

Ausgewirkt hat sich zudem der Stillstand des internationalen Handels während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr. Dies betraf besonders den Agrar- und Lebensmittelbereich.

Die Sondersituation des Jahres 2020 hat dem Gründungsgeschehen bei Genossenschaften keinen Abbruch getan. Der GVB begleitete im vergangenen Jahr 19 Gründungen von Genossenschaften. 2019 waren es 18, im Jahr davor 14. “Der Trend zur Gründung von Nahwärmegenossenschaften setzte sich fort”, erklärte der GVB-Präsident. Im Jahr 2020 gab es weitere vier Gründungen mit diesem Zweck – für das laufende Jahr zeichnet sich bereits ein zunehmendes Gründungsgeschehen ab. Die anderen Gründungen erstreckten sich von Unverpackt-Läden über Beratungsdienstleister bis hin zu genossenschaftlichen Modellen für Altenpflege und Seniorenwohnheime.

Raiffeisen Ware: Ergebnis gesteigert bei durchwachsenen Aussichten

Mit einem Umsatzplus von 2,3 Prozent von 1,20 Milliarden Euro auf mehr als 1,23 Milliarden Euro blicken die 90 Raiffeisen-Warenmärkte auf ein gutes Jahr zurück. Das Ergebnis legte um 84,6 Prozent von 11,8 Millionen Euro auf 21,7 Millionen Euro zu. Die befristete Senkung der Umsatzsteuer von 19 Prozent auf 16 Prozent trug wesentlich zur Umsatzsteigerung bei. Einige Kunden zogen Einkäufe vor – vor allem bei Düngern und Pflanzenschutzmitteln. Dieser Vorzieheffekt trübt jedoch die Aussichten auf das aktuelle Geschäftsjahr.

Der Agrarhandel bewegte sich auf Niveau der Vorjahre und konnte von gestiegenen Preisen profitieren. Überdurchschnittliche Zuwächse verbuchten die Raiffeisen-Warenmärkte bei Gartenbau- und Baustoffen. “Viele Menschen wollten es sich zu Hause schön machen oder haben die Zeit genutzt, um ohnehin geplante bauliche Projekte anzugehen”, folgerte Gros. Im laufenden Jahr zeichnet sich allerdings eine Knappheit bei Baumaterialen ab. Das betrifft vor allem Produkte wie Dämmstoffe, PVC-Rohre und Folien. Der Mangel an Containerkapazitäten führt dazu, dass Grundstoffe wie Granulate zur Kunststoffproduktion aus Asien nicht mehr verlässlich in Europa ankommen. Schon jetzt liegen die Lieferzeiten bei einzelnen Baumaterialien bei sechs Wochen mit Preissteigerungen von bis zu 50 Prozent.

Der Preisverfall bei Heizstoffen dämpfte im vergangenen Jahr das Umsatzwachstum. Viele Kunden nutzten die günstigen Preise, um ihre Tanks zu füllen. Die deutlich spürbare Mengenausweitung konnte diesen Effekt durch niedrige Preise nicht vollends wettmachen. Weil seit Januar 2021 die CO2-Steuer höhere Preise verursacht, dürften sich zusätzlich viele für eine Vorratsbefüllung 2020 entschieden haben. Im laufenden Jahr ist der Absatz von Heizstoffen daher sehr verhalten angelaufen.

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