Fr. Apr 26th, 2024

Berlin (ots) – Ein Zoom-Meeting mit potenziellen Kunden, eine Nachricht über Teams an eine Kollegin oder eine gemeinsame Mittagspause über Skype: Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verläuft so momentan der normale Arbeitsalltag, denn seit mehr als einem Jahr leben wir bereits mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der deutsche Arbeitsmarkt ist dadurch in den vergangenen Monaten bezüglich des mobilen Arbeitens deutlich digitaler geworden als in den Vorjahren. Doch werben die Unternehmen auch verstärkt mit einem Homeoffice-Angebot und setzen es als Wettbewerbsvorteil ein?

Der BAP Job-Navigator hat einen Blick auf das Jobangebot im März 2021 geworfen und analysiert, ob sich der Trend des digitalen Arbeitens weiter fortgesetzt hat und somit ein flexibleres Arbeiten ermöglicht wird.

Homeoffice-Angebot verdoppelt

Remote Work hat stark zugenommen: Im März 2021 enthielten mehr als 183.500 Jobangebote den Hinweis, dass Homeoffice für diese Position möglich sei. Das entspricht 15,3 Prozent und somit fast jeder siebten in diesem Monat veröffentlichten Stelle. Damit hat sich das Angebot innerhalb von zwei Jahren verdoppelt, denn im März 2019 lag der Anteil gerade einmal bei 7,0 Prozent. Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 wurde bereits in jeder zehnten Stellenausschreibung Homeoffice angeboten. Im Jahresverlauf ist der Anteil dann kontinuierlich gestiegen, obwohl in den Sommermonaten viele Arbeitskräfte wieder in Präsenz gearbeitet haben. Mit Beginn der zweiten Welle im November 2020 wurde bereits in 14,0 Prozent aller Jobangebote mit Homeoffice geworben.

Digitales Arbeiten in der IT und im Marketing oft möglich

Gute Voraussetzungen für das Arbeiten von Zuhause aus haben Fachkräfte aus dem Bereich IT und Telekommunikation, denn sie benötigen neben der technischen Ausstattung oftmals nur eine stabile Internetverbindung, um alle Aufgaben aus dem Homeoffice erledigen zu können. Das spiegelt sich auch in den Stellenangeboten wider: In 40,7 Prozent der Jobs wiesen die Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen auf die Arbeit im Homeoffice hin. Gute Möglichkeiten hierfür bieten auch die Bereichen Consulting und Beratung (28,4 Prozent), Marketing (27,3 Prozent), Unternehmensführung und Management (20,9 Prozent) sowie Organisation und Projektmanagement (18,7 Prozent).

Für viele Fachkräfte ist Homeoffice hingegen keine Option, denn Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Fachkräfte im Einzelhandel, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Logistik oder im Handwerk können nicht einfach ihre Arbeit ins heimische Büro verlagern. Dennoch enthielten im Gesundheits- und Sozialbereich 17,7 Prozent der Stellenangebote den Hinweis, das Homeoffice für administrative Tätigkeiten zumindest teilweise möglich sei.

Im Bauwesen und Handwerk lag der Anteil an Jobangeboten, bei denen die Homeoffice-Möglichkeit besteht, bei 7,4 Prozent und somit am niedrigsten. Diese Jobs waren größtenteils für Führungspositionen vorgesehen.

Bewusstsein für Work-Life-Balance steigt weiter

Doch nicht nur die Akzeptanz für Homeoffice ist bei den Unternehmen weiter gestiegen. Gerade jetzt können flexible Arbeitszeiten oder eine eigenverantwortliche Zeiteinteilung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten, wenn neben der Arbeit beispielsweise noch die Kinderbetreuung hinzukommt. Flexible Arbeitszeiten werden von den Unternehmen in knapp 160.000 Jobangeboten genannt. Mit insgesamt 13,4 Prozent aller Jobangebote werden diese deutlich häufiger angeboten als noch vor einem (10,1 Prozent) bzw. zwei Jahren (6,3 Prozent).

Dennoch gibt es auch hier wieder klare Unterschiede bei den Berufsgruppen, denn nicht überall ist ein flexibles Zeitmanagement möglich: Die IT und Telekommunikation (28,3 Prozent), der Bereich Consulting und Beratung (27,0 Prozent) und das Rechts- und Steuerwesen (25,5 Prozent) führen das Ranking an, während in Berufen mit Arbeitsplänen sowie Schicht- und Nachtdiensten der Anteil deutlich geringer ausfällt. Auf den hinteren Plätzen liegen das Hotel- und Gastgewerbe (6,9 Prozent), der Bereich Transport, Verkehr, Logistik und Lager (5,8 Prozent) sowie das Bauwesen und Handwerk (5,2 Prozent).

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