Sa. Mai 4th, 2024

Hamburg (ots)

Psychische Erkrankungen wie Depressionen treten sehr häufig auf. Doch oftmals werden Symptome nicht richtig erkannt und behandelt. Ein Forscherteam des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat mit DISCOVER eine internetbasierte Studie zur Früherkennung von Depressionen entwickelt. In Zusammenarbeit mit der Mobil Krankenkasse regt DISCOVER Betroffene aktiv an, psychische Beschwerden rechtzeitig wahrzunehmen und sich gezielt helfen zu lassen.

Weltweit leiden mehr als 320 Millionen Menschen an Depressionen: In Deutschland ist jeder Sechste mindestens einmal im Laufe seines Lebens betroffen. Leider wird circa die Hälfte der Menschen mit Depressionen nicht richtig erkannt. Die Ergebnisse der Anfang des Jahres angelaufenen DISCOVER Studie sollen helfen, die Früherkennung von Depressionen zu verbessern.

DISCOVER will frühzeitige Versorgung von Betroffenen verbessern

Die DISCOVER Studie untersucht, wie der Prozess der Früherkennung mithilfe des Internets verbessert werden kann – und erfasst dafür mithilfe von wissenschaftlich evaluierten Online-Fragebögen die psychische Belastung der Teilnehmenden. “Das langfristige Ziel der Studie ist es, eine offene Auseinandersetzung mit dem Thema psychische Gesundheit zu fördern, Betroffene in die Erkennung von psychischen Beschwerden mit einzubeziehen und die frühzeitige Versorgung der Betroffenen zu verbessern”, erklärt PD Dr. rer. nat. Sebastian Kohlmann, Psychologischer Psychotherapeut und Leiter der DISCOVER Studie. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie unter einer Depression leiden. Häufig falle es Menschen schwer, typische Symptome richtig zu deuten: Schlafstörungen oder auch Energielosigkeit würden z.B. oft auf körperliche Ursachen zurückgeführt und entsprechend behandelt, so der Experte.

Wie erkenne ich psychische Beschwerden?

Auf belastende Situationen kurzweilig mit innerer Unruhe, Abgeschlagenheit, Grübeln und Schlafschwierigkeiten zu reagieren, ist nicht ungewöhnlich. Auslöser für psychische Beschwerden können zum Beispiel Stress im Job, Beziehungsprobleme, aber auch Umbrüche im Leben wie etwa der Beginn eines Studiums, die Geburt eines Kindes oder der Eintritt in den Ruhestand sein. Auffällig wird es, wenn die negative Stimmung über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt. Die Frage ist, warum verschwindet die negative Stimmung nicht einfach nach ein paar Tagen? “Bei vielen Menschen hat das etwas mit Emotionsvermeidung zu tun, also der fehlenden Auseinandersetzung mit den eigenen negativen Gefühlen”, erklärt Dr. Kohlmann. “Auch fällt es vielen schwer, genau zu sagen, wie sie sich fühlen,” ergänzt der Experte. In der Psychotherapie wird dieser Aspekt zum Beispiel mit Hilfe von Symptomtagebüchern angegangen.

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