Fr. Mai 10th, 2024

Lausitzer Rundschau Cottbus (ots) – Dass altgediente Kraftwerker abgesichert sind, wenn ihr Job mit dem Kohleausstieg wegfällt, das ist fair. Es ist die Überzeugung einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit, dass unser Energiebedarf künftig auf umweltschonendere Weise gedeckt werden soll als durch martialischen Kohleabbau. So weit, so richtig. Dass aber 30 Jahre nach einer Welle der Deindustrialisierung in der Lausitz erneut – und diesmal mit Ansage – viele Industriearbeiter zu Opfern einer politischen Entscheidung gemacht werden, ist inakzeptabel.

Es waren fast immer Kostengründe, weshalb die Frauen und Männer in den heutigen “Partnerbetrieben” vor Jahren aus den Bergbau-Unternehmen ausgegliedert wurden. Viele sind seitdem tariflich nicht mehr so gut abgesichert.

Wer erwartet, dass die für die Betroffenen in der Lausitz durchaus unbequeme politische Entscheidung zum Kohleausstieg von den Menschen mitgetragen wird, darf sie nicht unfair behandeln. Offensichtliche Ungerechtigkeit ist eine Quelle von Frust.

Wir brauchen in der Lausitz aber keinen Frust, sondern Zuversicht und Vertrauen in die politischen Versprechen fürs Revier. Vertrauen ist die Basis dafür, dass hier mutig Neues entsteht.

Diesen Mut aber verliert, wer erlebt, wie seine Eltern erneut offen ungerecht behandelt werden.

Wer den fairen und verlässlichen Kohleausstieg will, muss beim Anpassungsgeld für Gerechtigkeit sorgen. Sonst erleben die Menschen in der Lausitz die Energiewende statt als Aufbruch, als unfairen Strukturbruch.

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