Fr. Mai 3rd, 2024

Frankfurt (ots) –

Die Pandemie hat nicht nur die Art und Weise, wie Menschen leben und arbeiten, sondern auch deren Finanzen massiv beeinflusst. Aufgrund der zahlreichen Einschränkungen waren die Möglichkeiten des Ausgebens beschränkt. Gleichzeitig war auch die Unsicherheit durch die Pandemie hoch. Beides sind Gründe dafür, dass die Sparquoten vieler Haushalte anstiegen. Um zu ermitteln, ob und wie die Pandemie die Einstellung zum Sparen und Anlegen dauerhaft verändert hat, wurden für eine aktuelle Studie von J.P. Morgan Asset Management über 5.000 Frauen und Männer in zehn europäischen Ländern befragt. “Die anhaltende Unsicherheit der Pandemie hat vielen verdeutlicht, wie wichtig Entscheidungsfreiheit für das finanzielle und emotionale Wohlbefinden ist. Da mit finanzieller Unabhängigkeit außerhalb von Pandemiezeiten die berufliche und private Freiheit steigt, während aktuell wegen geringerer Ausgaben zusätzliche Beträge zur Verfügung standen, ist dieses Thema für viele in den Fokus gerückt”, stellt Matthias Schulz, Managing Director bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, die Motivation für die Studie vor.

Steigende Sparquoten

Wie die Befragung zeigt sind die Auswirkungen der Pandemie auf die persönlichen Einkommen recht verschieden: Während etwas mehr als ein Drittel der Befragten keine Beeinträchtigung des Einkommens erlebt hat, werden von rund einem weiteren Drittel Auswirkungen erwartet, die aber noch nicht eingetroffen sind. Bei wiederum knapp einem weiteren Drittel der Befragten ist das persönliche Einkommen durch die Pandemie beeinträchtigt. So verwundert es nicht, dass sowohl die befragten Frauen als auch Männer im vergangenen Jahr weniger ausgegeben haben – jeweils rund ein Drittel der Befragten hat die Ausgaben gesenkt.

Ob es an den fehlenden Möglichkeiten des Ausgebens lag oder an bewussten Einsparungen – auf jeden Fall haben die befragten Frauen und Männer in der Pandemie ihre Ersparnisse gesteigert. Während bei den Frauen rund jede dritte Befragte ihre Ersparnisse aufgestockt hat, waren es bei den Männern vier von zehn. Ihre Ersparnisse reduziert haben dagegen nur 17 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer. Diejenigen, die bereits anlegen, haben sowohl ihre Ersparnisse als auch ihre Wertpapieranlagen gesteigert. Insgesamt wurde von beiden Geschlechtern aber mehr gespart als investiert. Dies bestätigt auch eine Untersuchung der DZ Bank, gemäß der das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte im Jahr 2020 um 393 Milliarden Euro zugenommen haben dürfte.

Angesichts der Unsicherheit der Pandemie überrascht es nicht, dass die Bildung eines finanziellen Notfallpolsters der Hauptgrund für die höheren Sparbeträge von Frauen (45 Prozent der Befragten) und Männern (40 Prozent) war, gefolgt von der Altersvorsorge, dem Wunsch nach Kapitalwachstum allgemein, aber auch dem Sparen für Reisen.

Anlegen lohnt sich auf verschiedenen Ebenen

Angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds ist vielen Befragten klar, dass Wertpapieranlagen eine bessere Grundlage für einen finanziell abgesicherten Ruhestand bieten können als Sparprodukte. Aber nicht nur die Finanzierung der Altersvorsorge und der Vermögensaufbau sind gute Gründe dafür, den Weg vom Sparen zum Anlegen zu gehen. Abgesehen von rein finanziellen Anreizen zeigt die Befragung, dass Anlegerinnen und Anleger ein höheres Selbstwertgefühl haben als diejenigen Befragten, die rein auf Sparprodukte setzen. Die Geldanlage scheint also einen wichtigen Beitrag zum allgemeinen Wohlbefinden zu leisten. So erwarten etwa in Bezug auf ihr finanzielles Wohlergehen mehr Anlegerinnen und Anleger, dass es ihnen in den nächsten drei Jahren besser gehen wird. Diese Gruppe ist auch zuversichtlicher mit Blick auf ihre finanzielle Situation insgesamt. “Wenn mehr Menschen investieren, anstatt ihr Geld im Sparbereich brach liegen zu lassen, geht das neben einem langfristig besseren Anlageergebnis zudem auch mit einem überdurchschnittlichen Selbstwertgefühl und einem positiven allgemeinen Wohlbefinden einher”, führt Matthias Schulz aus.

Einstellung zum Anlegen ändern

Warum gibt es dann immer noch so viele, die sich nicht an Wertpapieranlagen zur Realisierung ihrer längerfristigen Finanzziele wie etwa den Vermögensaufbau und Kapitalwachstum herantrauen? Die Befragten nennen einige Hindernisse. So wird die Wertpapieranlage von vielen vor allem mit Schwankungen und Risiken assoziiert. Auch sind viele überzeugt, dass Investments ein weitaus höheres Engagement erfordern. Von den tatsächlichen und den potenziellen Anlegerinnen und Anlegern glauben drei Viertel, dass es notwendig ist, die Geldanlage regelmäßig zu überwachen. Zwei Drittel der befragten Frauen und mehr als die Hälfte der Männer sind überzeugt, dass es schwierig ist, die Entwicklung ihrer Wertpapieranlagen einzuschätzen und befürchten, dass sie den Überblick verlieren, wie sich ihre Investitionen entwickeln. Im Gegensatz dazu werden Sparprodukte weiterhin als einfach verständlich, flexibel und leicht zugänglich angesehen. “Mit Finanzwissen und Unterstützung durch Finanzberatung lassen sich die negativen Assoziationen des Anlegens wie Komplexität, Intransparenz und fehlende Kontrolle überwinden, um Sparerinnen und Sparer von den langfristigen Vorteilen des Anlegens zu überzeugen”, weiß Matthias Schulz.

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