So. Mai 12th, 2024

Die Gesamtunfallzahlen für das Stadtgebiet Mainz sind im Jahr 2020 um 21,6 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5733 Unfälle zurückgegangen. Im Stadtgebiet Mainz leben ca. 220.000 Menschen, es umfasst eine Fläche von ca. 97 km².

Dieser positive Trend ist vor allem auf Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie mit einem geringeren Verkehrsaufkommen und damit einhergehend einem geringeren Unfallrisiko zurückzuführen. Vergleichbarkeiten zu vorangegangen Jahren sind dadurch jedoch erschwert.

Im Stadtgebiet Mainz ereignete sich im Jahr 2020 ein tödlicher Verkehrsunfall (2019: drei). Ein 91 Jahre alter Mann stürzte bei einem Bremsvorgang im ÖPNV und erlag später seinen Verletzungen. Verkehrsunfälle mit leicht verletzten Personen haben sich um 21,3 % im Vergleich zum Vorjahr auf 523 Verkehrsunfälle reduziert. Der Rückgang bei schwer verletzten Personen beträgt sogar 33,6% und beläuft sich auf 85 Verkehrsunfälle im Jahr 2020. Bei den häufigsten Unfallursachen kam es zu keinen nennenswerten Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren. Mit 71% stellen der “ungenügende Sicherheitsabstand” und “Fehler beim Abbiegen / Rückwärtsfahren” den deutlichen Schwerpunkt dar.

Entgegen des allgemeinen Trends ist der Anteil an Unfällen unter Beteiligung von Radfahrenden um 7,3 % im Vergleich zum Vorjahr von 279 auf 301 Unfälle gestiegen, entspricht aber den Schwankungen der vergangenen Jahre. Subjektiv war die Corona-Pandemie ein “Beschleuniger” für das Verkehrsmittel Fahrrad. Der Radverkehrsanteil lag im Jahr 2020 im Stadtgebiet Mainz bei 27% und hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. (Quelle: Stadt Mainz)

Bei 154 Unfällen setzten die Radfahrenden die Hauptunfallursache. Hierunter fallen aber auch sogenannte Alleinunfälle (50 Unfälle) ohne Fremdeinwirkung anderer Verkehrsteilnehmenden. Hier war in fünf Fällen der Alkoholisierungsgrad des Radfahrenden unfallursächlich. Bei 10 Unfällen geriet der Radfahrende in Straßenbahnschienen. Hiervon waren es fünf Unfälle in der Mainzer Gaustraße. Bei 147 Unfällen setzten andere Verkehrsteilnehmende die Hauptunfallursache. Anzumerken ist, dass bei vielen Unfällen unter Beteiligung von Radfahrenden mehrere Verkehrsunfallbeteiligte eine Unfallursache gesetzt haben. Beispiel: Der Radfahrende fährt einen Radweg entgegengesetzt der vorgeschriebenen Fahrtrichtung und wird von einem Kraftfahrzeug beim fehlerhaften Abbiegen erfasst. Unfallhäufungsstellen in Bezug auf Radfahrende sind im Stadtgebiet Mainz nicht erkennbar. Die Dunkelziffer, insbesondere sogenannter Alleinunfälle dürfte deutlich höher liegen.

Im Jahr 2020 gab es in der Landeshauptstadt Mainz 84 Unfälle mit Beteiligung von Fußgängern. Im Vorjahr waren es noch 127 Unfälle. Das entspricht einem Rückgang von 33,8%. Bei 28 Unfällen setzten Fußgänger die Hauptunfallursache. Diese lassen sich wie folgt unterteilen: 20 Unfälle ereigneten sich durch das falsche Überschreiten der Fahrbahn ohne Beachtung des Fahrzeugverkehrs. Bei fünf Unfällen beschädigten die Fußgänger ein Kraftfahrzeug z.B. beim Vorbeigehen mit einem Einkaufswagen oder beim Beladen eines Fahrzeugs mit einem Gegenstand. 3 Unfälle ereigneten sich durch die Missachtung des Rotlichts der Lichtzeichenanlage für Fußgänger. In den verbleibenden 56 Unfällen setzten andere Verkehrsteilnehmende die Hauptunfallursache.

Seit Juli 2019 werden in der Stadt Mainz Elektrokleinstfahrzeuge (E-Scooter) zum Verleih angeboten. Im Jahr 2020 ereigneten sich 20 Unfälle mit Beteiligung von Elektrokleinstfahrzeugen. In 15 Unfällen lag die Hauptunfallursache bei dem/der Führer:in von Elektrokleinstfahrzeugen. Bei fünf Unfällen handelte es sich um sogenannte Alleinunfälle ohne Fremdeinwirkung anderer Verkehrsteilnehmenden. Der/die Führer:in von Elektrokleinstfahrzeugen stand bei vier Unfällen unter Alkoholeinfluss. Bei fünf der 20 Gesamtunfälle unter Beteiligung von Elektrokleinstfahrzeugen lag die Hauptunfallursache bei anderen Verkehrsteilnehmenden. Die Dunkelziffer, insbesondere im Bereich der Alleinunfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen dürfte deutlich höher liegen.

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