Do. Mrz 28th, 2024

Doping im Sport ist ein Thema, das in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen hat, unter anderem wegen der tragischen Nebenwirkungen. Eines der am häufigsten verwendeten leistungssteigernden Mittel ist Oxandrolon, ein synthetisches anaboles Steroid. Dieser Artikel befasst sich mit den Wirkungen von Oxandrolon, seinen potenziellen Risiken und Folgen sowie mit der Frage, warum Sportler in Versuchung geraten könnten, es zu verwenden.

Oxandrolon in der Medizin und im Sport

Menschen, die zum Beispiel aufgrund von HIV oder Hepatitis stark abgenommen haben, kann Oxandrolon helfen, wieder an Gewicht zuzulegen. Das unter den Namen Anavar und Oxandrin vermarktete Medikament ist auch hilfreich bei der Linderung von Knochenschmerzen, die bei Osteoporose auftreten. Für Menschen, die unter diesen Symptomen leiden, kann Oxandrolon unglaublich hilfreich sein. Es wird aber auch missbräuchlich verwendet, vor allem als Dopingmittel. In der Medizin wird es nur für den kurzfristigen Gebrauch verschrieben, aber im Doping sind Anwendungszeiträume von mehreren Wochen oder Monaten keine Seltenheit. Leider sind die dopenden Athleten nicht immer auf die Nebenwirkungen vorbereitet, die auftreten, wenn man die Einnahme dieser Substanz nach längerer Zeit abbricht.

Eigenschaften des Wirkstoffs

Oxandrolon wird in der Regel Menschen verschrieben, die wieder an Gewicht zulegen sollen, nachdem sie aufgrund eines medizinischen Problems übermäßig abgenommen haben. Bei jungen Menschen, die vom Turner-Syndrom betroffen sind, ist es geeignet, um das Wachstum des Körpers zu fördern. In der Regel wird Oxandrolon zwei- bis viermal pro Tag zu den Mahlzeiten eingenommen. Es wird meist nur für den kurzfristigen Gebrauch verschrieben und sollte nicht länger als verordnet eingenommen werden.

Oxandrolon ist ein anaboles Steroid. Bodybuilder verwenden Steroide, um Muskeln aufzubauen und stärker auszusehen. Oft werden mehrere Steroide kombiniert (“Stacking”), um schnellere und beeindruckendere Ergebnisse zu erzielen. Diese Methode bringt jedoch zusätzliche Risiken mit sich. Von einer Verwendung von anabolen Steroiden als Dopingmittel wird in der medizinischen Literatur einhellig abgeraten.

Anabole Steroide wie Oxandrolon ähneln dem Testosteron und verursachen ähnliche Nebenwirkungen. In manchen Fällen benötigen dopende Athleten weitere Medikamente, um die Nebenwirkungen zu bekämpfen. Der Missbrauch von Oxandrolon als Dopingmittel ist gefährlich, aber nicht ungewöhnlich. Dabei kommen oft viel zu hohe Mengen zum Einsatz, oft das 10- bis 100-fache der therapeutischen Dosis. Bei häufiger oder dauerhafter Anwendung kann sich sogar eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Manche Menschen, die Oxandrolon als Dopingmittel missbrauchen, werden süchtig nach der Art und Weise, wie es ihren Körper aussehen lässt und neigen dann dazu, die Risiken und Nebenwirkungen zu verdrängen.

Nebenwirkungen von Oxandrolon

Wie jedes wirksame Medikament verursacht auch Oxandrolon verschiedene Nebenwirkungen. Diese treten umso stärker und häufiger auf, je höher die Dosierung ist. Zu nennen sind hier unter andrem Leberschäden, Schlaganfall, Herzkrankheiten, Stimmungsschwankungen und Depressionen.

Eine der bekanntesten Symptome von Steroidmissbrauch ist Aggression. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Anabolika aggressiv und und reizbar macht. In letzter Konsequenz kann das sogar zu körperlicher Gewalt führen. Der übermäßige Genuss von Alkohol kann den als “Roid Rage” bezeichneten Zustand zusätzlich verstärken. Die Verwendung von Steroiden wie Oxandrolon kann auch zu Stimmungsstörungen wie Depressionen, Manie und Angstzuständen führen. Wenn ein Benutzer bereits anfällig für eine dieser Störungen ist, kann die Verwendung von Oxandrolon die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Erkrankung ausbricht.

Darüber hinaus ist die Verwendung von anabolen Steroiden wie Oxandrolon mit dem Missbrauch anderer Drogen assoziiert, darunter Kokain, Heroin und Amphetamine. Manche Personen kaufen Oxandrolon von demselben Dealer, von dem sie auch andere illegale Substanzen beziehen. Drogen werden manchmal auch als eine Möglichkeit gesehen, bestimmte Symptome des Anabolika-Missbrauchs zu lindern. Mitunter führt dies in einen Teufelskreis, der die Betroffenen in körperlicher, seelischer und finanzieller Hinsicht vollkommen zerrüttet.

Entzugserscheinungen beim Absetzen von Oxandrolon

Wenn ein anaboles Steroid missbräuchlich verwendet wird, kann es zu Entzugserscheinungen kommen (z. B. Depressionen, Reizbarkeit, Müdigkeit), wenn die Einnahme plötzlich beendet wird. Diese Symptome können Wochen bis Monate andauern. Hilfe ist in diesen Fällen unerlässlich, damit sich die Situation nicht verschlimmert. Diejenigen, die einen Ausweg suchen, sollten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Gegebenenfalls kann der Hausarzt eine Überweisung zu einem Spezialisten veranlassen, der Erfahrung im Umgang mit dieser besonderen Art von Patienten hat.

Wenn Sie jemanden kennen, der Steroide missbraucht, sprechen Sie ihn an und ermutigen Sie ihn, medizinische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Forscher haben herausgefunden, dass 56 % der Anabolika-Nutzer ihrem Arzt gegenüber nie offenbart haben, dass sie Steroide einnehmen, entweder aus Scham oder weil sie das Problem ausblenden. In anderen Fällen glauben die Betroffenen nicht, dass ein Arzt etwas tun kann, um ihnen zu helfen.

Zwar erzeugen Anabolika wie Oxandrolon keine körperliche Abhängigkeit, bei wiederholten oder dauerhaftem Konsum in hohen Dosen kann sich aber eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Wird ärztliche Hilfe in Anspruch genommen, besteht die Hauptbehandlung in einem kontrollierten Absetzen der benutzten Substanz(en), gegebenenfalls mit einer geeigneten Begleitmedikation. Wenn sich eine Gynäkomastie entwickelt hat, kann eine chirurgische Entfernung des überschüssigen Brustgewebes erforderlich sein. Zudem sind verschiedene Untersuchungen erforderlich, um mögliche Schädigungen des Herzens, der Leber und anderer Organe auszuschließen. Zur Vorbeugung von Rückfällen kann eine Gesprächstherapie mit einem Psychologen oder einer Psychologin hilfreich sein.

Quelle: Oxandrolon: Risiken und Nebenwirkungen

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