Fr. Apr 26th, 2024

Kommentar von Alfons Kluibenschädl

Tapfer gegen Zeitgeist und Propaganda: Stolze Ungarn als Sieger der Herzen

Kommentar von Alfons Kluibenschädl

Am Mittwoch fand ein Fußballspiel statt – nicht nur irgendeines, in dem zwei Länder aufeinanderprallten. Nein: Es prallten Welten aufeinander. Hier das patriotische Ungarn, das auf der Basis einer neuen Selbstverständlichkeit die Heimatliebe zur Tugend erkor und mit dem politisch-korrekten Zeitgeist nichts anfangen kann. Und dort „die Mannschaft“, eine Söldnertruppe, die offenbar mehr für den Regenbogen als für Deutschland kämpft. Auf dem Platz ging es Unentschieden aus. In der Moral ist es trotz des verpassten Aufstiegs ein klarer Sieg für die Ungarn, ein kleines „Puszta-Córdoba“. Die ungarische Elf ist ganz klar der Sieger der Herzen.

Ein Fußballspiel, das für Politik missbraucht wurde

Weil Ungarn auf das traditionelle Familienbild setzt, ist es einmal mehr so etwas wie der Gottseibeiuns Europas. Ein Gesetz, das es verbietet, in Schulen und anderweitig vor Kindern für Trans- und Homosexualität zu werben, ruft das große Empörium hervor. Ohne das Gesetz wirklich zu kennen, stellte man es so dar, als hätte Ungarn gerade schwule Beziehungen unter Strafe gestellt – und machte aus einem Fußballspiel ein Politikum.

Der Münchener Bürgermeister – dort fand das so wichtige Spiel um das Achtelfinale statt – wollte ursprünglich sogar das Allianz-Stadion, also den Spielort, in den Farben der Regenbogen-Flagge erleuchten lassen. Die UEFA verbot ihm dies. Schnell waren dann Aktivisten – konformistische Rebellen, könnten man sagen – vor Ort, die zehntausende Regenbogen-Flaggen verteilten. Das ganze Stadion sollte diese Fahnen tragen, ganz „Schland“ sollte „Pride“ sein. Es ist der feuchte Traum aller „woken“ Weltverbesserer.

Stolz auf den Regenbogen statt stolz auf die Heimat

Zwar schlug das fehl, da sich viele Deutsche dann doch nicht nehmen ließen, lieber ihre schwarz-rot-goldenen Flaggen zu zeigen. Aber zumindest die Schickeria, die etwas darauf hält, immer zu „den Guten“ zugehören, goss Öl ins Feuer. Der vermeintlich konservative CSU-Ministerpräsident Markus Söder tauschte sogar seine bis auf alle Gipfel getragene Bayern-Maske gegen eine Regenbogen-Maske ein. Die übliche Tugendhuberei eben. Und ein bisserl Kontinuität ist ja dabei: Es will schon wieder niemand neben dem Markus sitzen…

Einigen war das Lippen- bzw. Masken-Bekenntnis aber nicht genug – und sie schossen weiter über das Ziel. Einige sogenannte „Fans“ pfiffen während der ungarischen Hymne, völlig respektlos. Einer lief sogar mit der Regenbogen-Flagge auf das Feld. Natürlich mit FFP2-Maske. Wo man sich sonst über Flitzer auslässt, regte sich hier kaum jemand auf: Es war doch für die „gute Sache“, für die auch Torwart und Kapitän Manuel Neuer wieder seine Regenbogen-Armbinde zeigte. Und zwar stets und überall, sogar beim Interview danach.

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